Die Laiszhalle am heutigen Johannes-Brahms-Platz hat sich im Laufe der Jahrzehnte kaum verändert. Die Konzerthalle wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von der Hamburger Reedereifamilie Laisz gestiftet und 1908 nach Entwürfen von Martin Haller und Emil Meerwein fertiggestellt.

Bildquellen: Staatsarchiv Hamburg / Google Earth. ⓘ Weitere Hinweise und Erläuterungen zu Schadenskarte und Luftbildvergleichen.

Zur Aufnahme des historischen Fotos hieß der Platz vor der Halle noch Holstenplatz, da hier früher das Holstentor der Hamburger Wallanlagen stand. Wenige Jahre später im Nationalsozialismus wurde er dann in Karl-Muck-Platz umbenannt. Karl Muck war Dirigent und Judenfeind, der Name des Platzes wechselte kurz nach Machtübernahme der Nazis zu seinen Ehren. Erst 1997 wurde der Platz vom Platz eines Hitler-Verehrers dann zum heutigen Johannes-Brahms-Platz (siehe dazu auch den Luftbildvergleich vom Johannes-Brahms-Platz in anderer Blickrichtung).

Der Links neben der Laiszhalle zu sehende Gorch-Fock-Wall hieß auch damals schon so. Er wurde im Zuge der autogerechten Überplanung Hamburgs zum Ring 1 ausgebaut. Der Baumbestand wurde der zweiten Richtungsfahrbahn geopfert, der Mittelstreifen dient als Parkplatz. Statt der damals noch vorhandenen Straßenbahn fahren oder stehen hier heute vor allem PKW.

Übrigens: Oben rechts im Bild sieht man noch angerissen das Gängeviertel zwischen Caffamacherreihe, Valentinskamp und Dammtorwall, welches auch in der Schadenskarte gut ablesbar ist. Es war meines Wissens der einzige Block Gängeviertel, der die Flächensanierungen und zuletzt den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstand. Somit stellte es das letzte Stück erhaltener großflächiger Gängeviertel nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Ende der 1950er wurden die Gebäude vollständig abgerissen und die Bewohner und Betriebe umgesiedelt. Im Anschluss wurde dort das Unilever-/Emporio-Hochhaus gebaut, welches bis heute dort steht.

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