Kaum wiederzuerkennen ist der Blick auf die Nordschleswiger Straße auf dem Dulsberg Ende der 1920er Jahre. Noch ist das Gebiet nahezu unbebaut, nur zwei Blöcke gehen der Fertigstellung entgegen. Ansonsten sind die Baublöcke im Straßenraster teils noch mit Gärten genutzt. Heute sind die beiden Vorkriegsbauten umringt von Rotklinker-Zeilenbauten.
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Bildquellen: Staatsarchiv Hamburg / Google Earth. ⓘ Weitere Hinweise und Erläuterungen zu Schadenskarte und Luftbildvergleichen.
Der Großteil der Bauten im Bildvordergrund entstand allerdings erst im Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, da auch Dulsberg zu großen Teilen zerstört wurde. Ähnlich wie auch in Barmbek Nord wurde die ursprüngliche Grundstruktur im Wiederaufbau weitestgehend beibehalten. Einige der Baublöcke blieben wegen der Weltwirtschaftskrise um die 1930er, die den Bau des Dulsbergs stoppten, ohnehin bis zum Krieg unbebaut und wurden erst nach dem Krieg entwickelt.
Ähnlich wie zu gleicher Zeit Barmbek Nord wurde der Dulsberg „auf der grünen Wiese“ entwickelt. Allerdings noch mit ähnlich hohen Dichten wie in den kaiserzeitlichen Quartieren – auch auf dem Dulsberg wohnten damals 20.000-30.000 Menschen je Quadratkilometer. Die kompakte Grundstruktur der Zwischenkriegszeit führt bis heute dazu, dass Dulsberg einer der Stadtteile Hamburgs mit der höchsten Einwohnerdichte ist. Die Straßenbahn erschloß die Gebiete bereits vor Bezug der ersten Wohnblocks.
Im Bildhintergrund dehnt sich die Stadt mit ihrem Speckgürtel heute kilometerweit aus. Im Zuge der Massenmotorisierung, dem Traum vom Leben im Grünen, idealerweise im Eigenheim, zersiedelte sich die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg kilometerweit ins Umland.
Die Nordschleswiger Straße selbst wurde nach dem Krieg als Teil des Ring 2 geweitet und umgebaut. Aus dem beschaulichen Feldweg wurde so eine der am stärksten befahrenen Hauptverkehrsstraßen der Stadt, mit allen negativen Konsequenzen. Die Straßenbahn kreuzt hier schon lange nicht mehr, stattdessen fährt heute unter der Nordschleswiger Straße die U-Bahn.
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