Die Totale über den damals taufrischen Stadtteil Dulsberg hat einen hohen Wiedererkennungswert. Zwar wurde auch Dulsberg im Krieg schwer beschädigt, der noch junge Stadtteil aber nach gleichem Grundkonzept wieder aufgebaut.
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Wenige Jahre vor Aufnahme des historischen Luftbilds lagen jenseits der S-Bahntrasse (rechts unten im Bild) überwiegend Weiden und Wiesen, wie sie im Bildhintergrund Richtung Wandsbek noch zu sehen sind. Bereits vor dem ersten Weltkrieg wurden wenige Wohnblöcke (insbesondere östlich der S-Bahn-Station Friedrichsberg) gebaut. Richtig los ging es mit der Bebauung jedoch erst in der Zwischenkriegszeit unter Fritz Schumacher. Etwa zur gleichen Zeit wie Barmbek Nord entstand nach ähnlichem städtebaulichen Ansatz auch die Wohnsiedlung Dulsberg.
Gut zu sehen ist das ähnliche Grundkonzept. In überwiegend geschlossener Bauweise entstanden die sachlichen Wohnblocks entlang der zentralen Grünachse. Ähnliches lässt sich historisch in Barmbek Nord mit dem Schwalben- und Habichtsplatz sowie dem Grünzug entlang der Otto-Speckter-Straße wiedererkennen. Heute ist diese Achse durch den Ring 2 zerschnitten und kaum noch erkennbar.
Noch aus früheren Jahrzehnten stammen die Industrie- und Gewerbeansiedlungen entlang des Osterbekkanals. Sie waren nur bedingt mit Wohnnutzung verträglich. Hier gab es unter anderem eine Fischfabrik, das Gebäude mit den beiden Schornsteinen ist die alte Müllverbrennungsanlage Dulsberg.
Ein großer Teil der heutigen Bebauung ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, da der Stadtteil im Krieg stark zerstört wurde. Viele der Baublöcke blieben zudem bis zum Krieg unbebaut. Nach dem Krieg wurde der Stadtteil dem Grundkonzept folgend wieder aufgebaut und die vormals bestehenden Brachflächen ebenfalls mit Wohnraum gefüllt.
Zwar zählt Dulsberg bis heute zu den dichtest besiedelsten Stadtteilen Hamburgs, die Einwohnerzahlen sind aber auch hier stark gesunken. Wohnten vor dem Krieg gut 26.000 Menschen in Dulsberg, sind es heute nur noch gut 17.000.
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