Schon damals war am Eppendorfer Marktplatz viel los, mit einer Vielzahl an Geschäften in der nach oben rechts anschließenden Eppendorfer Landstraße und natürlich auch direkt am Eppendorfer Markt. Fußgänger konnten den Platz noch problemlos queren. Der noch geringe Kfz-Verkehr wurde auch hier noch kreisförmig um eine Mittelinsel geführt. Bis heute ist der Eppendorfer Markt ein zentraler Ort der Nahversorgung geblieben.
Im Krieg blieb Eppendorf als einer der wenigen Hamburger Stadtteile nahezu völlig unbeschadet, so auch die Gegend um den Eppendorfer Marktplatz. Die auf dem neueren Bild nicht mehr zu sehenden Gebäude wurden nicht im Krieg zerstört, sondern erst danach abgerissen. Das niedriggeschossigere bildmittig zu sehende Kaufhaus etwa wurde erst 2012 für den zu sehenden Neubau abgerissen.
In der Autobegeisterung der Nachkriegszeit entschied man sich dazu, zwei Bundesstraßen durch die schmalen Straßen des Eppendorfer Markts und seiner Umgebung zu führen (B5 direkt am und um den Eppendorfer Markt, B433 in der parallelen Tarpenbeker Straße). Die Straßenbahn musste weichen, stattdessen kam das Kfz. Heute steht der Bus dort oft genug zusammen mit den vielen Autos im Stau. Wo früher im Seitenraum noch Gehwege und Bäume waren, mussten sie vielerorts Parkplätzen und Fahrstreifen weichen. Für den Fuß- und Radverkehr blieben nur noch schmalen Flächen am Rande der Fahrbahn. Aufenthaltsqualität ist kaum noch vorhanden, Lärm, Abgase und häufig auch Stau prägen den Ort.
Die im historischen Luftbild zu sehende Enge der Hinterhöfe zur straßenabgewandten Seite war damals eher von ärmeren Arbeiterfamilien bewohnt. Auch heute ist die Bebauungsdichte hier noch enorm hoch. Bei den vom Straßenlärm abgeschirmten ruhigen Innen- und Hinterhöfen von heute handelt es sich mittlerweile aber überwiegend um hochpreisige und stark nachgefragte Immobilien, die sich weniger gut betuchte Bevölkerungsschichten nicht mehr leisten können (siehe dazu auch meinen Kommentar zu meinen Erkenntnissen der Schadenskarte).