Die Hamburger Straße in Barmbek Süd: Einst wie heute eine bedeutende Einkaufsmeile. Die Art und Weise hat sich jedoch in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Einst gab es hier zwei Straßen, die Hamburger Straße und die Oberaltenallee. Insbesondere in der Hamburger Straße reihte sich Geschäft an Geschäft. Heute sind an gleicher Stelle bis zu 10 Kfz-Fahrstreifen, getrennt von einem breiten Grünstreifen in der Mitte.

Bildquellen: Staatsarchiv Hamburg / Google Earth. ⓘ Weitere Hinweise und Erläuterungen zu Schadenskarte und Luftbildvergleichen.

Früher war die Gegend dicht bewohnt und belebt. Auf der Straße traf man sich, kaufte ein, tratschte. Im nördlichen Teil gab es noch ein auf dem Bild nicht mehr zu sehendes großes Karstadt-Kaufhaus. Per U-Bahn (Hamburger Straße, damals noch Wagnerstraße und Mundsburg – siehe auch den Luftbildvergleich der Mundsburg) und Straßenbahn kam man bequem bis vor die Geschäfte.

Im Zweiten Weltkrieg blieb hier kaum ein Stein auf dem anderen. Das Gebäude vorne rechts an der U-Bahn-Trasse bietet noch Orientierung. Ebenso die wenigen verbliebenen Altbauten neben der Kirche zu Beginn der Finkenau, deren Dächer man rechts etwa bildmittig noch erahnen kann. Ansonsten ist die Gegend nicht wiederzuerkennen.

Wohnten hier früher noch tausende Menschen, wird der Stadtraum nun statt für Wohnraum für die Autos der am Stadtrand wohnenden und einpendelnden genutzt. Nur noch in den drei Mundsburg-Türmen gibt es Wohnnutzung im größeren Stil.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Gegend zu einer halben Stadtautobahn umgebaut. Die wenigen im Krieg stehen gebliebenen Gebäude des Mittelstreifens wurden dafür weggerissen (wird vielleicht nochmal in Luftbildern der Nachkriegszeit zur Schadenskarte hinzugefügt). Auf der Straße selbst kauft hier niemand mehr ein. Der Stadtraum ist so unwirtlich und abweisend, dass man zum Einkaufen abgeschirmt vom Lärm des Draußens in eine halbkilometerlange Einkaufsmeile gehen muss.

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