Das Hotel Atlantic am Holzdamm nahe der Außenalster ist bis heute eines der Hamburger Grand Hotels. 1909 errichtet hat es die Bombennächte des Zweiten Weltkriegs wie auch die umliegende Gegend verhältnismäßig gut überstanden. Der Bereich um den Hauptbahnhof und nordwestlich der Langen Reihe ist einer der wenigen zusammenhängengen Bereiche St.Georgs, in denen die Bomben etwas vom alten Hamburg übrig ließen.
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Nichtsdestotrotz hat sich hier nach dem Krieg einiges verändert. Mit der Neuausrichtung der Stadt an den Bedürfnissen des Kfz-Verkehrs stieg der Kfz-Verkehr immer stärker an. Noch mehr Straßen mussten her. Die vor dem Krieg noch beschauliche Promenade an der Alster war als Bindeglied zwischen Neuer Lombardsbrücke (heute Kennedybrücke) und der ursprünglich vorgesehenen Stadtautobahn an der Sechslingspforte vorgesehen.
Konnte man damals die wenigen Meter vom Hotel bis zur Alster noch bequem und ungehindert zurücklegen, liegen heute 7 Kfz-Fahrstreifen und eine auf Leistungsfähigkeit des Kfz-Verkehrs optimierte Ampelschaltung im Weg. Um Platz zu schaffen wurde die Alster vor dem Hotel Atlantic kurzerhand etwas verkleinert und die benötigten Bereiche zugeschüttet. Statt auf die beschaulichen Bootshallen und die Badeanstalt auf der Alster schaut man heute vom Hotel auf eine lärmende Großkreuzung, wie der Luftbildvergleich in die Gegenrichtung verrät. Schlafen mit offenem Fenster ist bei knapp 60.000 Kfz werktäglich vermutlich eher unangenehm. Und auch das Flanieren entlang der Alster geht heute im Kfz-Lärm unter.