Der HSV an der Hallerstraße – heute nicht mehr denkbar, damals Normalität. Die Sportanlagen an der Hallerstraße boten vielen Menschen Abwechslung. Neben Tennis- und Hockeyplätzen lag hier auch ein Fußballstadion vom HSV für bis zu 30.000 Zuschauer – das Stadion am Rothenbaum.
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Die Sportanlagen an der Hallerstraße waren in integrierter Lage gut für die Großstadtbevölkerung erreichbar. Durch mehrere Straßenbahnlinien durch Rothenbaumchaussee, Hallerstraße und Mittelweg war auch das Stadion in alle Himmelsrichtungen angebunden. Die U-Bahn hatte mit der Haltestelle Hallerstraße den südlichen Zugang am selben Ort wie noch heute. Er ist verdeckt von den großkronigen Bäumen entlang der Rothenbaumchaussee bei genauem Hinsehen direkt am linken oberen Stadionrand zu erahnen. Und zu guter letzt war auch die Anreise per Rad oder zu Fuß dank kurzer Wege in der damaligen Lage innerhalb der Kernstadt leicht möglich.
Die Tennisplätze blieben über die Jahrzehnte in der Gegend und wurden sogar weiter ausgebaut. Mittlerweile steht hier das Tennis-Stadion am Rothenbaum. Dass nicht nur St. Pauli mal innerstädtisch Fußball spielte, ist hingegen heutzutage nur noch wenigen bekannt. Auch der HSV hatte für viele Jahre nur wenige hunderte Meter neben der Außenalster seine Heimstätte. Bis Mitte der 1990er spielten an der Hallerstraße noch Mannschafen des HSV, die Bundesligaspiele der ersten Männermannschaft wurden jedoch schon seit den 1960ern am Volkspark ausgetragen.
Nach einigen Jahren der Diskussion um die Zukunft des Geländes wurde das Stadion am Rothenbaum schließlich 1997 abgerissen und durch die bis heute dort bestehende Wohn- und Gewerbebebauung ersetzt. HSV-Begeisterte müssen seitdem endgültig zum Volksparkstadion fahren. Dort nehmen heute allein die Parkplätze ungefähr so viel Fläche ein, wie die gesamten im historischen Luftbild zu sehenden Sportanlagen beidseitig der Hallerstraße.